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Chronik 1950 – 1975

Nach dem Kriege wurde im Jahre 1950 der SV Harderberg durch einige tatkräftige Männer gegründet. Dieses hatte man schon 1948 versucht. Damals konnten jedoch nicht genügend Sportler gefunden werden. Somit scheiterte das Vorhaben einen Fußballverein zu gründen. Erst 1950 unter dem Vorsitz von Matthias Reinkemeyer gelang dieses. Nach einem Jahr stellte dieser den Vorsitz wieder zur Verfügung.

 

50 75 1v.l.n.r.: M. Himmermann, H. Willmann, J. Mindrup, H. Kriege, R. Niermann, H. Heidemeyer, Korte, H. Richter, W. Meyer
u.v.l.n.r. W. Wiethölter, H. Mindrup, Schröder

Franz Tiesmeyer

 

Der soeben zum Harderberg versetzte Lehrer Martin Hein übernahm 1952 den Vorsitz. Ihm zur Seite stand Alfons Tiemann als 2.Vorsitzender. Das Vereinslokal war zu dieser Zeit das Gasthaus „Zur Kiffe“. Bei der Übernahme des 1. Vorsitzenden wies Martin Hein darauf hin, dass er das Amt solange ausübt, bis der Verein einen vernünftigen Unterbau gefunden hat.

 

Der uns unvergessene ehemalige Gemeindedirektor auf dem Harderberg, Franz Tiesmeyer, war bis 1955 Schriftführer. Er organisierte für den SVH und setzte sich mit seiner ganzen Persönlichkeit ein. Im Jahre 1955 übergab Martin Hein sein Amt an Alfons Tiemann. Der scheidende Vorsitzende wurde zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Im Jahre 1955 setzte sich der SV Harderberg dafür ein, dass die 1.Herrenmannschaft im Spieljahr 1955/56 das erste Mal um Punkte kämpfen konnte. Besonders anzumerken ist, dass alle Fahrten ohne finanzielle Unterstützung durch den Verein von den Sportlern selbst getragen wurden. Es dauerte 7 Jahre, bis der Sprung von der 2. in die 1. Kreisklasse geschafft wurde.

 

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Saison 1958/ 1959, Meister der Staffel West, mit 31:3 Punkten, 63:16 Toren
v.l.n.r.: Eckhoff, Tiemann, Peters, Brörmann, Willmann, Stönner, Reinkemeier, Heuer, Betreuer: Richter unten: Richter, Ellermann, Vogt

Dieser Sonntag war für den SV Harderberg wohl einer der größten Feiertage in seiner bis dahin kurzen Vereinsgeschichte. Trifft man heute noch Angehörige dieser Mannschaft, so sprechen diese noch von einem Tag, den es nie wieder gegeben hat (es soll außer Schwarzwälderkirschtorte auch geistige Getränke gegeben haben).

Niemand ruhte sich auf diesen Lorbeeren aus. Unter der Führung von Heinrich Richter, allen bekannt als „Onkel Heini“, wurde eine gute Jugendarbeit geleistet. Die erste A-Jugend spielte 1962 in der höchsten Jugendklasse auf Bezirksebene. Es war die Bezirksjugendleistungsklasse. Man hatte Gegner wie den VfL Osnabrück und TuS Haste etc. auf dem Harderberg. Dies wurde in den späteren Jahren nie wieder erreicht.

 

50 75 4h.v.l.n.r.: J.Tiemann, H. Reinkemeyer, S. Zimmer, F. Hartmann, D. Heuer, H.Brörmann,D. Menkhaus, W. Menkhaus
u.v.l.n.r.: H.-A. Peters, E. Köhne, R. Homann, H. Aulf

Diese damalige 1. A-Jugend verstärkte dann auch im Jahre 1965 die 1.Herrenmannschaft dermaßen, dass in den folgenden Jahren aus dem Vollen geschöpft werden konnte. Ein Spieler, Heinz-August Peters, schaffte dann auch zu späterer Zeit den Sprung in die Regionalliga West. Er spielte lange Zeit bei Preußen Münster. Diese Mannschaft des SVH erreichte 1966/67 den Sprung in die Bezirksklasse, um ein Jahr später nach einem Entscheidungsspiel gegen den alten Rivalen SC Lüstringen in die Bezirksliga aufzusteigen. In diesem Jahr errang die Mannschaft auch die Bezirksmeisterschaft gegen den VfL Rütenbrock.

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Bürgermeister A. Aulf und Gemeindedirektor Werkmeister bei der Meisterfeier in der Vereinsgaststätte

Im Jahr 1968/69 wurde die 1.Herren Mannschaft im DFB Pokalendspiel auf Bezirksebene erst von dem VfL-Amateuren geschlagen. Großen Anteil an den Erfolgen der ersten Herren Mannschaft hatte der Trainer und Torwart, Rolf Homann.

Die 1.Mannschaft gehörte 5 Jahre zur Bezirksliga Staffel VIII und musste im Jahre 1974 in den sauren Apfel beißen und wieder in die Bezirksklasse Staffel Süd absteigen.

Während dieser Zeit wurde auf dem Harderberg nicht nur Fußball gespielt. Nach anfänglichen organisatorischen Schwierigkeiten fanden sich auch andere Interessengruppen bereit, für den SVH um Punkte und Erfolge zu kämpfen. Hier sei als erstes die Gründung der Damenturnabteilung zu nennen. Diese feierten schon 1974 ihr zehnjähriges Bestehen. 1975 hatte der Verein schon ca. 600 Mitglieder. Diese fanden ihre sportliche Heimat in acht Gruppen. Angeboten wurde außer Fußball noch Damenturnen, Kinderturnen, Volleyball, Faustball, Tischtennis, Ringtennis und Tennis.

Schon im Gründungsjahr spielte nicht nur die 1.Mannschaft, sondern eine Reservemannschaft war auch schon damals dabei. Aber erst im Spieljahr 1967/68 unter dem Betreuer, Heinz Kampmann, ging es aufwärts. Gespielt wurde zu der Zeit in der 2.Kreisklasse Osnabrück-Land. Nach der Neueinteilung der Kreisklassen musste die II. Mannschaft in der 3.Kreisklasse spielen. In der Spielserie 1969/70 errang diese Mannschaft den zweiten Platz und stieg somit wieder in die 2.Kreisklasse auf. Die Spielserie 1972/73 war das bisher erfolgreichste Jahr dieser Mannschaft. Durch das Einsetzen von Jugendspielern, die sich auf Anhieb mit den älteren Spielern gut verstanden, war die Mannschaft 23 Spiele hintereinander ohne Niederlage und wurde mit 8 Punkten Vorsprung Meister und damit Aufsteiger in die 1.Kreisklasse. Die zu dieser Zeit bereits 8 Jahre in dieser Mannschaft spielten und sich durch Pünktlichkeit und Fleiß auszeichneten, waren Rudi Willmann, Heinz Dreier und Dieter Nobbe
Die Erfolge der Fußballjugendabteilung ließen sich zu der damaligen Zeit kaum aufzählen. Bis zum Ende der 60er Jahre hat der in Stadt und Land als hochangesehene Sportsmann bekannte Heinrich Richter die Geschicke der Jugendabteilung des Vereins „ehrenamtlich“ geleitet. Noch bis zum Spieljahr 1974/75 betreute und trainierte er mit großem Erfolg die jüngsten Fußballkicker. Ab dem Spieljahr 1969/70 übernahm Dieter Heuer die Leitung der Jugendabteilung.

 

Einige Glanzpunkte der Jugendmannschaften sollen kurz aufgezählt werden:

  • Spieljahr 1969/70: B-Jugend Meister der Staffel Osnabrück-Land mit 40:2 Punkten und 160:18Toren
  • B-Jugend Kreismeister nach Siegen über TuS Haste und TV Wellingholzhausen. Das Spiel um die Bezirksmeisterschaft wurde in Herzlake gegen den SV Meppen mit 2:4 verloren
  • D-II-Jugend (Knaben) Meister der Staffel Osnabrück-Land Süd
  • 1970/71: A-Jugend Vizemeister der Staffel West Osnabrück-Land, dadurch Aufstieg in die Kreisliga Osnabrück-Land
  • C-Jugend (Schüler) Vizemeister der Staffel West Osnabrück Land
  • D-1-Jugend (Knaben) Meister der Staffel Osnabrück-Land West, mit 29:3 Punkten und 49:7 Toren
  • 1971/72: A-Jugend Vizemeister Kreisliga Osnabrück Land Melle – Augfstiegsrunde zur Bezirksklasse geschafft
  • B-Jugend: Meister Staffel West – Aufstieg zur Bezirksliga. Die Spiele um die Kreismeisterschaft gegen VfL Osnabrück und Voxtrup gingen verloren

„Onkel Heini“ Richter gab nach 20 Jahren die Leitung der Knabenmannschaft in jüngere Hände. Aber er war immer bereit, auch weiterhin auszuhelfen und den neuen Betreuern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Die Turnabteilung männliche Jugend wurde von Friedrich Kompa geführt. Bis zu seiner Amtseinführung war das Turnen ein Stiefkind im Verein. Sein Ziel war es, dieser seiner Sportart einen festen Platz im SV Harderberg zu sichern. Die Kinder sollten mit präzise gelernten Übungen bei jedem anderen Sportlehrer oder Übungsleiter auf das Erlernte aufbauen können, ohne dass z.B. in der Leistungsriege erst wieder von unten angefangen werden mußte. 

Die Kinderturnabteilung Mädchen wurde am 23.April 1964 unter der Leitung von Frau. Dammann gegründet. Schon kurze Zeit später übernahm Herta Kellenbrink diese Abteilung. Die zu der Zeit 50 Mädchen waren in drei Gruppen aufgeteilt. Jeden Mittwoch marschierten diese kleinen Sportlerinnen bei Sonnenschein, Wind, Regen und Schnee fröhlich singend zur Turnhall e der Landvolkhochschule. Eine eigene Halle besaß der SVH bis dahin noch nicht. Bei Hallen- und Gaukindermannschaftskämpfen wurden gute Erfolge erreicht. (Medaillen, Eichenlaubkränze). In der Überzahl holten die kleinen Sportler nach Punktwertung Sträußchen oder Eichenlaub mit Schleife. Am 27.April 1973 wurde die Sporthalle in Harderberg eingeweiht. Dies war ein Segen für den SV Harderberg. Die Mitgliederzahl der kleinen Turnerinnen schnellte von 50 auf 140 Kindern in die Höhe. Im Jubiläumsjahr 1975 besaß der SVH auch eine Faustballabteilung. Faustball wurde auf dem Feld und in der Halle gespielt. (Weltmeister war Deutschland vor Brasilien und Österreich). Der SVH hatte zu der Zeit zwei Jugend-C-Mannschaften gemeldet und den 3.Platz mit der C 1 bei den Bezirksmeisterschaften belegt. 1974 nahm unsere Turnjugend (11-15 Jahre) in den Sommerferien an einem Zeltlager auf der Nordseeinsel Baltrum teil. Dort war das Ziel, die Gemeinschaft der eigenen Gruppe zu festigen, gemeinsame Spiele und Wettkämpfe durchzufü hren, und neue Freundschaften mit Jungen und Mädchen aus anderen Vereinen zu schließen. Betreuer/in waren Friedrich Kompa und Edeltraut Bentler. 1974 feierte die Damen-Turnabteilung bereits ihr 10jähriges Bestehen. Die Idee zur Gründung dieser Abteilung kam einigen Fußballerfrauen im März 1964.

Nach einigen Verhandlungen mit dem Turnerbund bekam diese Abteilung eine Übungsleiterin aus Dissen gestellt. Diese reiste jeden Donnerstag mit dem Zug bis Oesede an. Von hier aus ging sie zur Landvolkhochschule. 1975 umfasste die Damengruppe 50 Mitglieder.

 

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Von den Gründungsdamen waren noch Helga Schnock, Lisa Vogelsang, Rita Kasselmann, Ursula Völskow, Marlies Brörmann und Magdalene Schulz (nicht abgebildet) dabei. 

 

Als 1973 die Turnhalle in Harderberg bezogen werden konnte, schnellte die Mitgliederzahl auf 100 in die Höhe. Somit musste in zwei Gruppen geturnt werden. Im Juni 1976 umfaßte die „Damen Turnriege“ bereits 120 Damen. Unter der Leitung von Frauenturnwartin Lisa Vogelsang wurden außerdem Wanderungen und Feste für die Damenabteilung organisiert.

Unter der Leitung von Herta Kellenbrink gab es auch eine Ringtennisabteilung.

50 75 7Seit 1973 wurde erfolgreich Ringtennis gespielt. Beim Aufbau der Gruppe half mit Rat und Tat der TuS Gut-Heil Aschen Strang. Nach der Teilnahme an verschiedenen Turnieren schaffte es die Gruppe schon im ersten Jahr nach guter Plazierung in Vergleichswettkämpfen bis zur Bezirksmeisterschaft und sogar bis zur Landesmeisterschaft in Braunschweig. Von der Bezirksmeisterschaft in Osnabrück und Aschen-Strang kehrte diese junge Mannschaft mit einer Bezirksmeisterin zurück. 

Die Tischtennisabteilung wurde 1973 kurz nach ihrer Gründung von Siegfried Mindrup übernommen. Die neue Sparte umfasste 10 Sportler.
Bis zum Jubiläumsjahr 1975 erhöhte sich die Zahl auf 20. Im ersten Spieljahr wurde die Mannschaft, die aus vier bzw. sechs Spielern bestand, in die III. Bezirksliga eingestuft. Nachdem die Startschwierigkeiten überwunden waren, erreichte die Mannschaft auf Anhieb die Vizemeisterschaft. Dadurch erfolgte der Aufstieg in die nächst höhere Klasse. Das Spieljahr 1974/75 wurde mit einem ausgezeichneten 3.Platz der II. Kreisliga abgeschlossen. Es wurde bedauert, dass der nochmalige Aufstieg knapp verpasst wurde.

 

Die Volleyball-Damenabteilung wurde erst im Mai 1974 gegründet. In den Jugendfußballspielern Hartmut Heinze und Rainer Gerneth, die auch gleichzeitig beim GSV Bad Iburg Volleyball spielten, stellten sich zwei gute Lehrmeister zur Verfügung. Schon im Herbst war eine Mannschaft aufgebaut. Das erste Meisterschaftsspiel fand am 21.09.1974 statt. 

Unter dem Spartenleiter Heinz Richter wurde im Oktober 1974 die Tennisabteilung gegründet. Unter dem Leitsatz „Tennis für Jedermann“ wurden nur geringe zusätzliche Beiträge gefordert. Die Trainingszeiten waren sonntags von 8:00 bis 20:00 h.

Der Vorstand im Jubiläumsjahr 1975 bestand aus:
Hans-Frieder Hartmann (1.Vors.) ; Peter Kompa (2.Vors.) ; Josef Dierker (3.Vors.) ; Karen Kompa (Geschäftsführerin) ; Dieter Heuer (Jugendleiter) ; Günther Gold (1.Kassierer)