Demo des SV Harderberg
SV Harderberg demonstriert gegen Pläne der Stadt GMHütte
Georgsmarienhütte. Mit Tröten und Plakaten taten rund 150 Mitglieder des SV Harderberg am Wochenende auf dem Hartplatz neben der Grundschule ihren Unmut kund. Überlegungen der Stadt, durch Aufgabe des Tennenplatzes Spielraum für eine attraktive Neugestaltung der Flächen zu gewinnen,haben Mitglieder und Anhänger des Vereins auf den Plan gerufen.
Der vom Verein genutzte städtische Hartplatz muss für den Ausbau der Kindertagesstätte St. Johannes Vianney verkleinert werden. Dafür ist zum Beispiel die Straße zum Kindergarten verlegt worden. Auch Versorgungsleitungen und Kanalisationssystem sind betroffen.
Bisher war aber Beschlusslage, dass der Platz auch nach der Verkleinerung noch ein den DFB-Mindestmaßen entsprechendes Spielfeld bietet. Die kürzlich nach einer durchgeführten Planerrunde präsentierten Vorschläge sehen aber vor, sich nicht mehr mit einer Verkleinerung des Platzes begnügen, sondern sogar eine mögliche Umwandlung des gesamten Hartplatzes in Parkplätze und eine Spielstätte mit einer Boulebahn in Erwägung ziehen. Das hat aufseiten des Vereins das Fass zum Überlaufen gebracht.
„Wir haben allen Grund, um die Existenz unseres Vereins zu fürchten“, rief Vorsitzender Peter Kompa den Demonstranten am Samstag zu. Wenn die Pläne verwirklicht würden, könne der Verein den Trainings- und Spielbetrieb seiner 17 Mannschaften nicht mehr gewährleisten. Kompa erinnerte daran, dass dann auch die Veranstaltungen wegfallen müssten, die den Verein weit über den Landkreis hinaus bekannt gemacht haben.
Dabei wäre eine Verkleinerung schon von Übel in den Augen des Vereins, weil dann die Maße unter Umständen nicht mehr mit den Vorgaben des DFB übereinstimmen. Kompa: „Was das heißt, wisst ihr: Wir könnten nicht mehr an Punktspielen teilnehmen.“
Mit der Demonstration und der parallel verlaufenden Unterschriftenaktion möchte man jetzt Druck machen und gleichzeitig weitere Anhänger und Sympathisanten für mögliche erweiterte Aktionen mobilisieren. „Wir werden weiterkämpfen“, versprach Kompa, „bis diese unseligen Pläne vom Tisch sind.“
Bürgermeister Ansgar Pohlmann versuchte, am Samstag die Wogen zu glätten. Er warb um Verständnis für unumgängliche Maßnahmen: „Wir alle wissen, dass die Kindertagesstätte dringend umgebaut werden muss, weil sie aus allen Nähten platzt und auch Raum für Krabbelgruppen benötigt.“ Auf einen Punkt legte er besonders großen Wert: „Wir halten an unserem Versprechen fest, alle beteiligten Parteien zusammenzurufen, um gemeinsam zu einer Lösung zu finden, mit der auch ihr leben könnt.“
Was im Klartext bedeutet, dass außer dem Umbau der Kindertagesstätte noch nichts spruchreif sei. Der SV Harderberg darf also weiter hoffen, dass eine Lösung möglich ist, die den Spielbetrieb des 1000 Mitglieder starken Vereins nicht nachhaltig beeinträchtigt.
„Wir werden den Fortgang der Überlegungen der Stadt weiter aufmerksam verfolgen“, kündigte Peter Kompa an, „und alles tun, damit unser Verein lebensfähig bleibt.“