Nachbericht NOZ: Viel Lob für Pfingst-Cup des SV Harderberg

Viel Lob für Pfingst-Cup des SV Harderberg

Turniersieger VfL Osnabrück spendet dem Verlierer fair Applaus

Von Finn Determeyer, veröffentlicht in der Neuen Osnabrücker Zeitung am 07.06.2022

Endlich wieder Pfingst-Cup am Harderberg! Nach zwei Jahren Corona-Pause stand allen Jugendfußballern und den 1300 Zuschauern zwei Tage lang die Freude ins Gesicht geschrieben, als der Ball ab Sonntagmorgen endlich wieder rollte.

In einem starken Teilnehmerfeld setzte sich bei den E-Junioren der von vielen Zuschauern bejubelte VfL Osnabrück durch. Bei den D-Junioren, die erstmals Teil des Pfingstcups waren, gab es mit dem VfL Theesen einen Überraschungssieger aus dem Raum Bielefeld.

VfL-Trainer Jens Thölenjohann „wahnsinnig stolz auf die Jungs“.
Im heiß umkämpften wie ausgeglichenen Finale des E-Jugend-Turniers ließen die beiderseits überzeugenden Abwehrreihen von Energie Cottbus und vom VfL keinen Gegentreffer zu. Also musste das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen. Die Osnabrücker siegten mit 4:2, es brandete riesiger Jubel auf der Anlage auf. „Ich bin wahnsinnig stolz auf die Jungs. Wir haben unser erstes Spiel gegen Eintracht Rheine verloren und sind von da an ohne Punktverlust und Gegentor geblieben. Im Endspiel haben wir dann mit Cottbus die höchstmögliche Hürde genommen“, war VfL-Trainer Jens Thölenjohann angetan von den Vorstellungen seines Teams. Und dieses agierte auch noch vorbildlich, als es seinem unterlegenen Gegner gemäß dem Fair-Play-Motto des Turniers nach dem Abpfiff des Finales aufmunternden Applaus spendete.

Eine viel deutlichere Angelegenheit war das Finale bei den D-Junioren. Beim 3:0 ließ der VfL Theesen der TSC Eintracht Dortmund I nicht den Hauch einer Chance. Eher als Außenseiter angereist, glänzte Theesen das ganze Turnier über mit geradlinigem Kurzpassspiel. Im Halbfinale schaltete das Team den Topfavoriten vom 1. FC Köln aus. „Das war über zwei Tage lang eine super Mannschaftsleistung von uns. Es hat riesig Spaß gemacht in einem starken Teilnehmerfeld mit vielen engen Spielen. Gratulation an meine Jungs“, strahlte Trainer Fin Husemann, der sich beim SV Harderberg bedankte: „Es war alles perfekt organisiert.“

So jubelten die D-Junioren des VfL Theesen nach dem Finalsieg über den TSC Eintracht Dortmund. FOTO: SWAANTJE HEHMANN

Aus regionaler Sicht gab es mit der TSG Burg Gretesch bei den D-Junioren und eine Altersklasse niedriger mit der JSG Georgsmarienhütte positive Überraschungen. Beide rückten bis in das Viertelfinale vor, wo sich Gretesch erst dem späteren Turniervierten SC Verl und Georgsmarienhütte dem späteren Sieger VfL Osnabrück geschlagen gab.

Schirmherr Kenny Krause predigt über Fairplay
Die Moderation der Siegerehrung übernahm der Schirmherr des Turniers, Kenny Krause. Besonders seine drei Grundregeln ließen die Talente andächtig lauschen: „Habt immer Respekt vor dem Gegner, vor euren Mitspielern und vor dem Schiedsrichter.“ Der von ihm hochgehaltene Fair-Play-Gedanke sei von allen Spielern gelebt worden. Es habe keine Unsportlichkeiten gegeben, lobte Krause.

Mitorganisator „Moritz Wilker: es war sicherlich das bislang stressigste Turnier
Nur anerkennende Worte fanden alle Zuschauer und Gästemannschaften zu der hervorragenden Organisation. „Das war wieder einmal ein sehr cooles und reibungsloses Turnier. Wir kommen wieder“, lobte VfL-Trainer Thölenjohann. „Es war für mich das bislang beste Turnier, aber sicherlich auch das stressigste“, resümiert Moritz Wilker, der mit Christian Kremer, Michael Schlinge und Sven Koch das Organisationsteam bildet. „Nach zwei Jahren Pause müssen sich die Abläufe erst wieder einspielen. Trotzdem hat alles funktioniert und auch der Zeitplan wurde stets eingehalten.“

Dank der Gastfamilien „entstehen neue Freundschaften“
Die Gästeteams mit weiteren Anreisen wurden auf die regionalen Teams verteilt. So kamen in den Familien der Spieler des SV Harderberg die Dortmunder Spieler unter. „Nach dem Turnier stehen die Jungs da, umarmen sich und verabreden sich für das nächste Jahr. So entstehen neue Freundschaften“, freut sich Wilker.

Am Turnierrand notiert
Gute Laune trotz weiten Heimwegs: Nach dem verlorenen Finale hingen bei den E-Junioren von Energie Cottbus einige Köpfe. Nach aufmunternden Worten von Schirmherr Kevin Krause fuhren die Gäste dann aber wieder gut gelaunt gen Lausitz ab.

Kurios: Im Elfmeterschießen des Viertelfinales feierten die D-Jugend des TSC Eintracht Dortmund I gegen VfL Osnabrück und die E-Jugend von Borussia Emsdetten gegen den Bünder SV jeweils zu früh den Sieg. Beide Teams behielten die Nerven und zogen trotz der Zählfehler ins Halbfinale ein.

Dass Fußballspielen hungrig macht, zeigte sich am Montag. Über 700 Mittagessen wurden verputzt. Zwischendurch mussten Essen nachgeliefert werden – doch am Ende wurden alle Spieler satt.

Ein dreifaches „Kölle alaaf!“. Der Kapitän des 1. FC Köln war auf der Siegerehrung für den dritten Platz alles andere als enttäuscht und stimmte kurzerhand den rheinischen Narrenruf an, in den seine Mannschaft einstimmte.

Um weiter attraktive Vereine zu gewinnen, gibt es ab 2023 ein reines D-Jugend-Turnier. Der Hamburger SV, Holstein Kiel und Vereine aus den Niederlanden haben schon zugesagt.

Wahre Fans: die „Fußballmamas“ des VfL Osnabrück.
FOTO: FINN DETERMEYER
Die wohl beste Unterstützung erhielten die E-Jugendlichen des VfL Osnabrück von ihren Müttern. In extra angefertigten Fanpullovern feuerten die „Fußballmamas“ ihren Nachwuchs lautstark an.